Zwischen persönlicher Deutung und gemeinschaftlichem Erleben

– die GymBo-Weihnachtskonzerte 2025

Natürlich bleibt auch im Dezember 2025 die Welt nicht stehen, nur weil Weihnachten gefeiert wird. Und doch markiert diese Zeit für viele eine Zäsur im Jahr – einen Moment des Innehaltens und des gemeinsamen Rückblicks. Das Weihnachtskonzert des Gymnasium Borbeck griff diesen Gedanken auf und stellte ihn unter den Titel „What Christmas means to me“. Die Beiträge des Abends bewegten sich dabei bewusst zwischen persönlicher Perspektive und der Frage, wie sich Sinn im gemeinsamen musikalischen Tun entfalten kann.

Schon mit den ersten Beiträgen in der gut gefüllten, festlich geschmückten GymBo-Aula wurde deutlich, dass das Motto nicht als individuelles Bekenntnis stehen bleiben sollte. Vielmehr zeigte sich Weihnachten hier als ein gemeinsames Projekt, getragen von vielen Beteiligten und unterschiedlichen Stimmen. Instrumental eröffnete das mit weihnachtlichem Kopfschmuck ausgestattete Saxophon- und Klarinettenensemble den Abend mit Interpretationen bekannter Weihnachtsklassiker. Es folgten solistische Beiträge: Dani aus der Klasse 10c überzeugte am Klavier mit einem Mozart-Stück, Oscar aus der Jahrgangsstufe 9 gestaltete seinen Gitarrenbeitrag „Minor Swing“ unterhaltsam und technisch souverän.

     
        
     

Dass Gemeinschaft auch über spielerische Formen entsteht, zeigten die jüngsten Beteiligten: Die Klasse 5 brachte unter der Leitung von Herrn Zaschke mit einem rhythmisch präzisen „Jingle Bells“-Cup-Song Bewegung auf die Bühne und machte hörbar, wie sehr gemeinsames Musizieren von Aufmerksamkeit und Abstimmung lebt. In den solistischen Gesangsbeiträgen wurde der thematische Rahmen weiter geöffnet. Derya und Elinor griffen mit Heal the World“ die Frage nach Verantwortung und Mitmenschlichkeit auf und betonten damit einen zentralen Gedanken des Songs: den Appell, die Welt nicht abstrakt, sondern im eigenen Handeln zu verändern. Victoria und Emma setzten mit „Read All About It von Emeli Sandé einen anderen Akzent, indem sie Themen wie Selbstbehauptung, Sichtbarkeit und das Finden der eigenen Stimme in den Mittelpunkt stellten.

     
       
     
 
     

Spätestens in den zahlreichen Koproduktionen des Abends verlagerte sich der Fokus deutlich vom Persönlichen auf das Gemeinsame. Der Wüstenchor, der in diesem Jahr erneut Zuwachs erhalten hatte, besang den Winter mit „Let it snow und griff mit Last Christmas“ einen Klassiker auf, der generationsübergreifend verbindet. Der Ehemaligenchor, geleitet von Florian Wittbold und Marcel Witte, schrieb die winterliche Erzählung mit Sleigh Ride“ fort. Die Schulband baute musikalisch einen „Snowman“, während der Cantiamo-Chor mit „Amazing Grace“ einen ruhigen, getragenen Moment setzte. Abgerundet wurde der Abend durch ein schwungvolles, von allen Beteiligten gemeinsam gestaltetes „When Christmas Comes to Town“, das noch einmal das Zusammenspiel vieler in den Mittelpunkt rückte.

     
      
     
 
     
 

Dieser Gedanke spiegelte sich auch im routinierten Zusammenwirken der Musikfachschaft: Frau Rademacher mit dem Cantiamo-Chor, Herr Zaschke in doppelter Rolle als souveräner Moderator und Geiger, Herr Zöller als Hauptorganisator und Saxophonist sowie Herr Dannert, der als instrumentales Multitalent überall dort unterstützte, wo er gebraucht wurde.

In der Pause setzte sich fort, was auf der Bühne begonnen hatte: Gespräche zwischen Eltern, Schülerinnen und Schülern, Ehemaligen und Lehrkräften, Wiedersehen nach längerer Zeit und kurze Rückblicke auf einzelne Programmpunkte. Dass das GymBo-Weihnachtskonzert seit vielen Jahren einen festen Platz im Jahreslauf zahlreicher Familien hat, wurde auch diesmal deutlich.

„Der Titel ist offen genug, um unterschiedliche Zugänge zuzulassen“, sagt Musiklehrer und Hauptorganisator Nico Zöller. „Gleichzeitig zeigt sich im Konzert, dass Bedeutung vor allem dort entsteht, wo Menschen gemeinsam etwas entwickeln.“ Auch Schulleiter Lars Schnor greift diesen Gedanken vor dem Hintergrund des GymBo-Mottos „Gemeinsam: Besser“ auf: „Gemeinschaft entsteht durch das Zusammenspiel – sowohl musikalisch wie metaphorisch“, sagt er. „Wenn hier unterschiedliche Jahrgänge, Lehrkräfte und Ehemalige gemeinsam auf der Bühne stehen, verdichtet sich darin das besondere Profil unserer Schule.“

So blieb am Ende weniger eine abschließende Antwort auf die Frage nach der Bedeutung von Weihnachten, sondern die Erfahrung eines Abends, an dem individuelles Engagement und gemeinsames Musizieren ineinandergriffen: Ein Konzert, das nicht erklären wollte, was Weihnachten ist, sondern zeigte, wie es entstehen kann.

Text: Sonja Klever

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