Ein Projekt mit Schülerinnen und Schülern der Internationalen Vorbereitungsklasse 2 und der 8b

Lektion 3 des Deutsch-Lehrbuchs A 2 für zugewanderte Schülerinnen und Schüler trägt den Titel „Freundschaft. Die Autoren gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass es Freundschaften zwischen deutschen und zugewanderten Jugendlichen gibt. Fragt man einmal nach, ist das aber äußerst selten der Fall. Zuwanderer und Schüler von Regelklassen bleiben jeweils unter sich, weil Kontakte „sich einfach nicht ergeben″, weil kein Interesse am jeweils anderen besteht oder weil die Zuwanderer als ungewollt betrachtet werden.

Das ist am GymBo nicht anders.

Es gibt an unserer Schule, seit November 2016 mit Unterbrechungen und seit Mai 2017 durchgängig, zwei Internationale Vorbereitungsklassen mit aktuell insgesamt 30 Schülerinnen und Schülern, aber im Bewusstsein der anderen Schüler sind unsere Klassen meist nicht.

Für uns kam daher das Projekt GemA der Ehrenamt Agentur Essen e.V. wie gerufen.

Was ist GemA?

GemA ist die Abkürzung für „Gemeinsam Aufwachsen.

Aufmerksam wurden wir auf das Projekt, weil Hilal, einer unserer Mitschüler, in seiner Freizeit an einer der Gruppen teilgenommen und den Namen und die E-Mail-Adresse von Frau Freyse, der Klassenlehrerin der IVK 2, weitergegeben hatte. Sie sei mit Sicherheit interessiert. Und das war sie auch.

V.l.: Hanna, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin, Sena und Martha.

Am 11. April kamen Martha Wieczorek und Sena Bas zu uns in die Schule.

Martha ist Sozialarbeiterin (BA) und Sena Erziehungswissenschaftlerin (BA). Die beiden haben im September 2016 das von der Aktion Mensch finanziell unterstützte Projekt „GemA“ ins Leben gerufen. Seither gab es insgesamt 17 Gruppen, bei denen die beiden jungen Frauen Begegnungen von vorher 'Unbekannten' initiierten. Die Gruppen wurden an insgesamt 10 unterschiedlichen Schulen in Essen angeboten (von der Hauptschule, über Realschule, Gymnasien bis zu Berufskollegs).

„Eine der schönsten Aufgaben, die es für mich persönlich gibt“

sagt Martha Wieczorek. Und das merkt man, wenn sie das Projekt vor einer Schulklasse vorstellt:

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche, die den größten Teil ihres Lebens in Deutschland verbracht haben, mit jungen Menschen zusammenzubringen, die aufgrund von Flucht neu nach Deutschland kamen. Mit einer Gruppe von etwa 5 einheimischen und etwa 5 geflüchteten Kindern/Jugendlichen treffen wir uns 10 Mal außerhalb der Schule. Gemeinsam entdecken wir Freizeit, Kulturen, die Stadt Essen und uns selbst neu. Das Ganze in einer  Gemeinschaft, die aus Respekt und Offenheit besteht.“

Martha vermittelte uns die Informationen über das Projekt mit so viel Begeisterung und Überzeugung, dass sich sehr schnell eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern der IVK 2 fand, die teilnehmen wollten.

Deutsche Teilnehmer zu finden, ist im Allgemeinen etwas schwieriger. Die meisten bereits lange in Essen lebenden Jugendlichen haben einen großen Freundeskreis und einen engen Freizeitplan und sind aufgrund all ihrer Termine am Nachmittag zeitlich gar nicht mehr greifbar und aus diesem Grund weniger flexibel als die Geflüchteten, die sich natürlich über ein gezieltes Angebot freuen, durch das sie Kontakt zu anderen jungen Leuten bekommen.

Ein weiterer Grund, warum es schwierig ist, deutsche Teilnehmer für das Projekt zu finden:

„Es ist immer unser Impuls gewesen, das Miteinander von verschiedenen Kulturen 'normal' zu machen. Aber die Ängste vor dem 'Fremden' oder die durch die Medien vermittelten Nachrichten können natürlich das eigene Verhalten auch von Jugendlichen beeinflussen“, sagt Martha. Bei uns am Gymnasium Borbeck lief das besser: Eine Reihe von Schülerinnen und Schülern der 8b war spontan bereit mitzumachen.

Leider konnten nicht alle Jugendlichen der IVK 2 berücksichtigt werden, denn nur ca. die Hälfte sind Flüchtlinge (Die andere Hälfte kommt aus EU-Ländern und die Eltern sind nach Deutschland gekommen, weil sie hier arbeiten wollen.).

Die Mittwochsgruppe am GymBo

Wir einigten uns auf den Mittwochmittag nach dem Unterricht als Termin für die Treffen. Wir konnten selbst entscheiden, was wir tun wollten: Gemeinsam kochen, Sport treiben, kulturelle Angebote wahrnehmen.

Es gelang schnell, eine gelassene Stimmung in der Gruppe zu schaffen, berichten die Organisatorinnen.

„Bis auf zwei kamen die Einheimischen regelmäßig! Bei den meisten von ihnen zeigte sich, dass sie offen für neue Kontakte waren. Anfängliche Vorurteile konnten entschärft werden, sodass das Projekt in der Zukunft einen positiven Einfluss auf alle haben wird. Denn im Laufe der Treffen merkte man immer wieder, dass sich für jeden Einzelnen etwas verändert hat.“

     

Der harte Kern - Mahsin, Akram, Alanis, Mouaad, Jana, Raghad und Günel   Der Tisch ist gedeckt: Nudeln mitTomatensoße und Salat – selbst zubereitet

 

Lasertag in Borbeck  

 

Wir bedauern alle sehr, dass das Projekt jetzt nach 10 Wochen zu Ende ist.

Martha und Sena werden im Herbst ihr Studium fortsetzen: Martha möchte ihr Studium in den Fächern Germanistik/Slawische Philologie beenden und Sena den Master in Erziehungswissenschaften machen. Wir wünschen beiden viel Erfolg!

 

Text: Annegret Freyse, auf Grundlage der Informationen von M. Wieczorek, S. Bas und der Schülerinnen und Schüler der IVK 2

Fotos: Raghad Arnaout, Günel Hasanova (beide IVK 2)


 

Wenn jemand von den Lesern Lust hat: Es gibt ein Sommerprojekt für 16 – 18jährige Jugendliche.

LET´S GET ...TOGETHER

Was machen wir in dem Projekt?

Wir treffen uns fünf Mal und Ihr stimmt ab, was gemacht wird: Bowling, Klettern, Trampolinspringen, Kochen, Fußball, Sea-Side Beach oder oder oder ...

Wann findet das Projekt statt?

Vom 16.–20. Juli 2018

11:00–16:00 Uhr

Wo findet das Projekt statt?

Treffpunkt immer am Essen Hauptbahnhof!

Zusammen geht´s dann

zur jeweiligen Aktion

Das Ganze ist für Dich kostenlos und wird zertifiziert!

Bei Interesse meldet Euch bei Sena oder Martha!

Telefon: 0201/ 839 149 85

WhatsApp: 0177/ 563 15 86

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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