Zwanzig Einser-AbiturientInnen und was bedeutet eigentlich Bildung ?

Bildung – was sei das eigentlich für ein kurioser Begriff, fragte Schulleiter Lars Schnor in die Runde des Abiturjahrgangs 2022. Mit dem höchsten deutschen Schulabschluss, so sollte man meinen, könnten sich die Schülerinnen und Schüler seiner Schule das fragliche Konstrukt wohl angeeignet haben, zumal zwanzig von ihnen ihre Schullaufbahn am GymBo mit einer Eins vor dem Komma und sechs sogar mit der Traumnote 1,0 beendeten.

Doch der Clou von Bildung, so Schnor, bestehe nicht nur im Aneignen von Wissen, ja noch nicht einmal in kritischem Hinterfragen oder begründetem Urteilen. Vielmehr gehe es für die jungen Erwachsenen nun darum, das Verhältnis zwischen sich und der Welt da draußen auszuloten: „Wahre Bildung entsteht durch das, was Sie persönlich berührt.“

Nur so ließen sich die Relevanz von Inhalten für das eigene Leben und Konzepte für eine zukunftsfähigen Gesellschaft ausfindig machen. Das Bewusstsein sozialer Verantwortung – eine Maxime der Lebensgestaltung, die angesichts einer eindimensionalen, aus den sozialen Medien in den Alltag abfärbenden, Selbstinszenierungskultur erfreulicherweise trotzdem sehr präsent ist. Trotz eines blendenden Abiturs planen viele GymBo-AbiturientInnen nicht die klassischen Karrieren, sondern wollen sich im Rahmen verschiedenster Studiengänge und Praktika für unsere Gesellschaft, Mitgeschöpfe sowie Natur und Umwelt engagieren.

Den Aspekt eines nachhaltigen Wirkens betonten dann auch die Beratungslehrer Johanna Masarczyk und Philipp Sonnenschein in ihrer humorvollen Rede, denn manchmal – wie beim Club Rot Weiß Essen, der neun Jahre auf den Aufstieg in die dritte Liga hingearbeitet habe – dauere es etwas länger, bis man schließlich erfolgreich sei. Die Schülerrede warf dann auch das eine oder andere Schlaglicht auf die vergangenen zwei Jahre, nicht ohne den Aspekt des individuellen Sich-Anstrengens und Arbeitens, manchmal gegen alle Widerstände, gleichsam herauszuheben.

Beschwingt, nachdenklich, voller Pläne, Zweifel und Hoffnungen gehen die AbiturientInnen nun dem Neuen entgegen, wie in jedem Jahr. Und das GymBo? Bleibt zurück, wie in jedem Jahr, und hofft, dass es etwas in seinen SchülerInnen hervorgebracht hat – vielleicht sogar den kuriosen Begriff Bildung.      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier kann man einen Eindruck von den musikalischen Beiträgen der Schulband erhalten auf unserem GymBo-Kanal:

"Time of my Life"

"Should I stay or should I go?"

 

Text: Sonja Klever

Fotos: S. Dondalski, S. Becker

 

 

« Aufbruch und Abschied »

Am 18. Juni kamen viele Abiturientinnen und Abiturienten, ihre Eltern und Freunde sowie Mitglieder des Kollegiums in der Dreifaltigkeitskirche zusammen, um diesen besonderen Tag gemeinsam mit einem Gottesdienst zu beginnen. Diesen hatte das Abiturgottesdienstkomitee gemeinsam mit Religionslehrerin Sabrina Schensar unter das Motto „Aufbruch und Abschied" gestellt.

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Michael Banken ergriffen auch Laura Grund, Frederick Opp und Philipp Maasch das Wort und teilten ihre Gedanken zu diesem Abschied von der Schulzeit und Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.

 

Nach dem gemeinsamen Gesang des Liedes „Der Himmel geht über allen auf" waren die Abiturientinnen und Abiturienten, aber auch alle anderen Anwesenden, aufgerufen, ihre Erinnerungen an die Schulzeit sowie Hoffnungen für die Zukunft auf bunte Karten zu schreiben und kurz vorzustellen. Für viele standen die Freundschaften, die in den Klassengemeinschaften oder Stufen über die Jahre gewachsen sind, im Vordergrund. Auch gemeinsame Klassenfahrten und Austauschprogramme wurden als besondere Momente genannt und ergänzt durch die aus Elternsicht wundervollen jährlichen Weihnachtskonzerte oder den Dank von Lehrerseite für die Bereicherung durch gemeinsame Stunden.

 

        
Sabrina Schensar und Pfarrer Banken    Fabio Langner   Christian Döhmen  

 

Im Anschluss an die Lesung  aus Markus 1, 16-20 durch Christian Döhmen über "Die Berufung der ersten Jünger" nahm Pfarrer Banken Abrahams Berufung und Wanderung durch Kanaan als Ausgangspunkt, um die besondere Herausforderung, den eigenen Weg zu finden, zu beleuchten. Durch Nachfragen von Sabrina Schensar und Frau Banken wurde dabei immer wieder der konkrete Bezug zur besonderen Aufbruchsituation der Absolventen erstellt und ein dialogisches Reflektieren der Aktualität der Bibelbotschaft erreicht.

 

Die Instrumentalgruppe unter Leitung von Jörn Dannert begleitete den Liedbeitrag "Follow Rivers" gesungen von Janina Schulze-Ardey und Fabienne Roggenland. Danach trugen Christian Döhmen und Lena Söndgerath die Fürbitten vor:

 

Lasst uns beten für die Abiturientinnen und Abiturienten, die ein wichtiges Ziel erreicht haben und für die nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Viele haben Angst vor der Zukunft und kommenden Entscheidungen. Gott, gib ihnen Mut, jetzt aufzubrechen. Gib ihnen die Kraft, ihren eigenen Weg zu gehen.

Lasst uns beten für alle Mitschülerinnen und Mitschüler, mit denen wir gemeinsam unsere Schulzeit begonnen haben, die uns aber nur ein Stück des Weges begleiten konnten.
Lasst uns beten für unsere Eltern und Verwandten, dass sie lernen, uns loszulassen, aber stets ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Nöte zu behalten.

Lasst uns beten für unsere Freunde und Geschwister, die von den Veränderungen in unserem Leben mitbetroffen sind und sich nun mit neuen Situationen auseinandersetzen müssen.

Lasst uns beten für unsere Freunde, dass unser Kontakt nicht abreißt und Freundschaften trotz weiter Entfernungen bestehen bleiben.

Lasst uns beten für unsere Lehrer, dass sie immer aufs Neue Freude an ihrer Arbeit finden und ihr Möglichstes tun, diese Freude an ihre Schüler weiterzugeben.

Lasst uns zudem beten für alle, die versuchen die Kriegssituation zu verstehen, für alle, die gegen Ungerechtigkeit aufstehen, für alle, die um Lösungen für die Pandemie ringen und für alle, die nur in der Flucht ihre Zukunft sehen. Aber auch für alle, die sich instrumentalisieren lassen und auf ihrem starren Weg beharren.

 

 

Der Gottesdienst fand einen feierlichen Ausklang mit dem Vaterunser und dem Segen, den Pfarrer Banken aussprach, bevor als letztes Lied „Mögen uns die Straßen zusammenführen" gemeinsam angestimmt wurde.

Gewinnen Sie einen kurzen Eindruck des Beitrags auf unserem GymBo-Kanal: Abschlusslied "Mögen uns die Straßen zusammenführen"

 

 

Wenn sogar Holmes mal nicht weiter weiß … dann feiert die Theater-AG des GymBo ihr fulminantes Debüt

Die vierte Wand durchbrochen, tragisches Ende, Brecht’sche Verfremdungseffekte und kein bisschen Furcht und Mitleid nach Aristoteles – was die Theater-AG des GymBo bei ihrem kreativen Debut ablieferte, hätte für jeden Theaterkritiker reichhaltigen Stoff zur Diskussion geliefert. Doch statt Abhandlungen zu schreiben, amüsierten sich die Zuschauer an zwei Aufführungsabenden lieber über die von Augenzwinkern durchzogene Darstellung, den souverän vorgetragenen Text der schauspielernden Acht- und Neuntklässler und die unterhaltsamen Showeffekte. Dem linearen Handlungsgerüst des traditionellen Theaters sagte Regisseur Simon Limbeck dabei Adieu: So erhielt das Publikum einen intimen Blick in den Kopf des genialen Protagonisten Holmes, durfte über den Gang der Handlung abstimmen und bekam sogar noch einen alternativen Schlussakt vorgeführt. Dass das Ende ganz und gar unerwartet war und den genialen Holmes entweder ratlos oder gar mausetot zurücklies, ist eben typisch für experimentelles Theater, oder – frei nach dem großen Marcel Reich-Ranicki – Vorhang zu und alle Fragen offen. Wir sind gespannt auf weitere Aufführungen.  

  

   

Text & Fotos: Sonja Klever

 

 

Erdkundekurse treffen Astronauten Alexander Gerst im Gasometer

„Verwirkliche Deine Träume“ – Dies ist eine der vielen Botschaften, die Astronaut Alexander Gerst bei seinem Vortag im Gasometer Oberhausen den beiden Erdkundekursen der Q1 vermittelte. Der Erdkunde Leistungskurs und der bilinguale Erdkunde Grundkurs hatten Tickets gewonnen und waren von den Veranstaltern des Gasometer Oberhausens zu diesem Vortrag und der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ eingeladen worden.

Gerst hatte seine Träume erfüllen können: Zweimal reiste er zur Internationalen Raumstation (International Space Station – ISS) und verbrachte insgesamt 362 Tage im All; das ist deutscher Rekord. Als 15jähriger fotografierte er Neuseeland auf dem Globus, so, als wenn er die Erde vom Weltraum sehen würde. Als 38jähriger erfüllte sich dieser Traum, und er fotografierte Neuseeland als Astronaut von der ISS.

Gerst hielt seinen spannenden Vortrag im Gasometer vor eindrucksvoller Kulisse: einer monumentalen Erdkugel, die im riesigen Innenraum des Gasometers zu schweben scheint und auf die hochaufgelöste Satellitenbilder projiziert werden. So konnten wir Zuschauer uns ein wenig in die Perspektive eines Astronauten versetzen und auf die Erde schauen. Mehr als 10000 Stunden musste er trainieren und Abläufe verinnerlichen, um sich auf diesen Job vorzubereiten. Außeneinsätze an der ISS folgen beispielsweise einem 500schrittigem Ablauf, erklärte Gerst. Die ISS, der größte Außenposten der Menschheit im All, muss ständig instandgehalten werden. Außerdem führten Gerst und seine beiden Kollegen fast 100 medizinische und naturwissenschaftliche Experimente durch. In seinem Vortrag „Über unsere Horizonte … warum wir den Weltraum erforschen“ erklärte er anhand von eindrucksvollen Fotos seiner Reisen, wie diese Experimente die Wissenschaft weiterbringen. Ein Krebstumor beispielsweise wachse auf der Erde nur zweidimensional unter Laborbedingungen, im All jedoch dreidimensional. So böten sich ganz andere Möglichkeiten der Erforschung.

Passend zur derzeitigen Ausstellung im Gasometer „Das zerbrechliche Paradies“ verdeutlichte Gerst auch, wie vulnerabel und zerbrechlich unser Blauer Planet ist. Naturkatastrophen, Kriege, Dürren, Abholzungen des Regenwaldes und Verschmutzungen sind von der ISS sichtbar. Sollte es Lebewesen auf anderen Planeten geben, so wollten sie mit uns Menschen sicher nichts zu tun haben, die viel dafür tun, die Natur und Umwelt zu zerstören, betonte er.

Für uns war es ein einmaliges Erlebnis, einem sympathischen Astronauten hautnah zu begegnen, Fragen zu stellen und gleichzeitig das Ambiente des markanten Gasometers zu erleben. So haben wir uns unserem Ziel des Erdkundeunterrichts, die Welt zu verstehen, ein bisschen mehr genähert.

 Text und Fotos: Silke Koch

 

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